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1. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 553

1845 - Halle : Anton
553 da aus St. Ander und drang dann bis nach den Grenzen von Leon vor; Lefebvre's Corps marschirte auf Val- ladolid. Victor hatte sich mit dem Kaiser in Burgos vereinigt, der nun, da seine rechte Seite durch Soult und Lefebvre gedekt, die Ebenen Altcastiliens und Leons schon von seinen leichten Cavalleriemassen bis Zamora und Sa- lamanca hin durchschwärmt waren, daran dachte, seine Fronte zu ändern und sich gegen Palafox und Castackos nach Aragonien zu wenden. Für den Moment schinen die Bewoner des großen spanischen Plateaulandes wie in einer Betäubung gela'mt, so daß allerdings die Ebrogegenden und der Süden als wichtiger erscheinen konten. Ney muste nun von Aranda de Duero flußaufwärts marschiren, sich an Moncey anschließen und beide solten sich dann mit Lannes's (der la Granges Division jezt fürte) rechten Flü^ gel verbinden, um gemeinschaftlich gegen Casta/los zu ope- riren. Victor hatte Neys Bewegung zu unterstützen. Der Kaiser mit den Garden und der Reserve blib in Burgos, was in jeder Weise befestigt ward, und als Sammelpunkt aller aus Frankreich neu nachrückenden Truppen diente. Mit dieser Disposition war eine Woche nach der Schlacht von Gamonal verfloßen; die Trümmer von Belvederes Armee hatten sich am Passe von Somosierra (der auch von Madrid her durch Manschaft versorgt ward) und bei Segovia wider zusammengefunden. General St. Juan beseligte bei ersterem, Heredia bei lezterem Puncte. In Sepulveda suchte man ein drittes Corps zu bilden, und daß Castallos Napoleon noch nicht besigt hatte, erzürnte die Centraljunta so, daß sie ihm den Oberbeselh nam und denselben an Romana übertrug, der gleichwol im Augen- blicke von Aragonien ganz abgeschnitten war. Castmlos und Palafox hatten inzwischen, da sie wenig mit großem Kriege umzugehen wüsten, eine Reihe wunderlicher Plane versucht, auszufüren begonnen, und bald faren laßen müßen. Plözlich trafen Nachrichten auf Nachrichten ein von dem Vordringen Lannes's, Ney's, Moncey's — Castanos muste vor ihnen weichen. Am 22ten kam er in Tudela mit Pa- lasox zusammen, der sich von dem Plane Aragon zu ver-

2. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 559

1845 - Halle : Anton
559 1 volkommen hingereicht hätten allen Widerstand in der Halb- insel zu Boden zu schlagen. Wo aber wie in Spanien die Anhänglichkeit an den alten Rum und die alte Freiheit des Volkes die ganze Nation durchdringt, hilft kein momentanes Niderwerfen der Armee; neuer und immer neuer Wider- stand wächst aus dem Boden, und auf die Dauer ein sol- ches Land darnider zu halten, reicht die zehnfache Macht, wenn man sie zusammen zu bringen und zu halten ver- möchte, nicht hin. Moore als er, noch in Salamanca, von dem Vordrin- gen der französischen Cavallerie nach den Schlachten von Gamonal und Espinosa bis nach Valladolid hin hörte, suchte für seine Zweke die Einwoner von Salainanca zur Mittä- tigkeit zu bewegen. Er sah keinen Erfolg, denn sein We- sen, und seine Art die Dinge zu behandeln und zu betrach- ten, war diesen Spaniern durchaus fremd. Erst am 23len November hatte er 12,Om Man Infanterie und 6 Kanonen in Salamanca zu vereinigen vermocht, denn der Zustand der Wege hatte seiner Armee nur in kleineren Abteilungen und langsam zu marschiren erlaubt. Am 26ten kam auch Bairds Avantgarde nach Aftorga fünf Tagemärsche von Sa- lamanca; seine Arriöregarde war aber noch in Lugo; wärend Hope mit dem größten Teile der Artillerie noch zwischen dem Escurial (sechs Tagemärsche von Salamanca) und Ta- lavera stund. Valladolid, was den Verbindungspunct der drei Eolonnen hatte abgeben sollen, war in den Händen der Feinde, und Moore hatte, wie er die Dinge ansah, die Ueberzeugung gewonnen, die Spanier seien ein träges, zum Widerstande unfähiges Volk. Er war in zimlich verzwei- felter Lage. Wolte er seine ganze Armee, auch die Arrivre- garden Bairds und Hopes, an sich ziehen, so vergiengen wenigstens drei Wochen. Noch konte er sich nicht zum Rük- zuge entschließen, und ließ Baird über Benavente (wo er am ersten Dec. ankam) und Hope über Tordesillas Vorgehen. Am 28ten erfur er aber die Niderlage von Tudela, und daß Castaüos keine Armee mehr habe. Da gab er Baird Be- felh sich zur galicischen Küste zurük zu wenden, und seine Truppen zur See nach Portugal zu füren — doch solle

3. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 560

1845 - Halle : Anton
560 er, ehe er den Rükzug antrete, noch einige Tage seine frü- here Fronte halten. Er selbst wolle Hopes Corps erwarten, was auch, obwol auf den lezten Märschen fortwärend von Lefebvre bedrot, am Ende glüklich in Salamanca ankam. In derselben Zeit erhielt Moore von Mr. Frere, englischen Abgeorneten bei der Centraljunta, die eben Madrid aber dieses erfült von wütendem, enthusiastischen Volke verlaßen hatte, dringende Aufforderungen zugesandt sich nicht zurük- zuziehen, ja! unangemeßene Vorwürfe, wenn er es dennoch tue. Die Haltung Madrids imponirte ihm, da er sie nicht mit eignen Augen, sondern nur in Freres Nachrichten sah. Er beschloß also, den Rükzug noch aufzuschieben und durch seine Bewegungen die Verbindung der französischen Armee- corps mit Frankreich zu bedrohen. Von diesem Plane machte ihn auch die Nachricht von Madrids Capttulation nicht wi- der abwendig. Napoleons Verweilen bei Madrid gewärte Moore hin- längliche Zeit seine Heerabteilungen zusammcnzuziehen. Endlich am 20ten Dec. hatte er sie; die Cavallerie in Mel- gar Abaro, die Infanterie in Mayorga beisammen — das Ganze solle aus 35,000 Man bestehen; aber 4 Regimenter waren in Portugal zurükgelasien worden; 3 andere hatte Baird in Lugo und Astorga gelaßcn; 1687 waren detachirt und 4005 im Hospital. Das Wetter war kalt und schnee- stürmisch und überal feite es an Erwärmungsmitteln. Un- ter diesen Umständen bestund die mit allerhand Ungemach ringende Armee nur aus 10,053 Man Infanterie, 2278 fsian Cavallerie 1358 Man Art. — zusammen nicht ganz 23,000 Man und 60 Geschütze. Moore war am 23ten im Vordringen gegen Soult, der seine Truppen am Carrion concentrit hatte, als er zuerst Nachricht erhielt, daß sich Napoleon von Madrid her gegen ihn wende. Der Kaiser hatte am 21tcn von Moores Vordringen gegen Osten gehört, am 22ten war er mit den oben schon als um ihn vereinigt bezeichneten Truppen, von denen er nur 10,000 in Madrid zurük ließ, auf dem Marfche nach dem Guadarrama Passe. Am 24ten erreichte er Vllla Castin, und energisch vorwärts drängend, langte er mit den Garden und einigen anderen Ab- /

4. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 554

1845 - Halle : Anton
554 leidigen nicht abbringen ließ, und so erfolgte am 23ten des Morgens bei Tudela eine Schlacht, zu welcher Lannes 30.000 Man Infanterie, 5000 Man Cavallerie und 00 Geschütze herbeifürte. Die spanischen Generale hatten gegen 50.000 Man aber nur zwischen 30 und 50 Geschütze, und waren der französischen Kriegskunst nirgends gewachsen; sie erlitten eine volsta'ndige Niderlage; 30 Geschütze und sämtliche Pack-und Munitionswagen nebst einigen Tau- send Gefangenen bildeten die Sigcsbeute. Nur 15,000 Man von den Heeren Aragoniens retteten sich nach Zara- goza; einige andere Abteilungen sammelten sich am 25ten wider in Calatayud. Alles übrige war tobt, verwundet, versprengt oder gefangen. Aragonien, Navarra und Neu- castilien lagen nun so werlos vor Napoleon, wie schon vorher Altcastilien und Leon. Des Kaisers Augenmerk war wider allein auf die Hauptstadt des Landes gerichtet. Das Hauptquartir war schon seit einigen Tagen nach Aranda de Duero vorgeschoben. Napoleon beauftragte nun Ney, die bei Tudela geschlagenen Truppen rastlos zu drängen, wä'rend Lefebvre auf Segovia hin vorgieng. Allein die mit Palaiox nach Zaragoza geflohenen Trümmer der aragonesischen Armee schöpften hier neuen Athem; und Castaüos entkam mit den Trümmern von Calatayud nach Siguenza fast ohne weiteren Verlust — Napoleons An- ordnungen kamen auf dieser Seite zu spät; um so ent- schidener waren die Erfolge auf der anderen. Als der Kaiser am 28ten Aranda de Duero verließ hatte er Vic- tors Division, die Garden und die Reserve bei sich. Am 29ten flohen die spanischen Truppen aus dem Lager von Sepulveda gegen Segovia hin in panischem Schrecken, und am 30ten rükten die französischen Garden auf den Somo- sierrapass an, den St. Juan mit 10 —12 Tausend Man besezt hielt, und durch 16 auf der Höhe aufgestelte Ge- schütze fortwärend rein fegen konte. Es war ein nebeliger Morgen — auf jedem Flügel giengen drei französische Ba- taillone, in dem Wege des Passes gieng eine starke Co- lonne vor — die spanische Batterie harte nur, daß die leztere näher käme, wärend die Flügelangriffe schon von

5. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 558

1845 - Halle : Anton
558 aus etwa 8000 Man gewachsen; aber die Truppe war fortwa'rend so demoralisirt, daß La Pena den Oberbefelh an den Herzog del Infantado abgab und sich zurükzog. Der Herzog brachte die Reste dieses elenden, von den Franzosen verfolgten Haufens nach Cuenca, wo es ihm ge-- lang sie almä'lig zur Ordnung zurükzufüren und zu ver- stärken. Victor hatte bald bis nach Toledo hin alles un- terworfen. Zunächst konte unter diesen Umstanden kein Heerteil Napoleon von Wichtigkeit siin, als der englische unter Moore und Baird. In einer Proclamation verkün- digte er schon der unterworfenen Hauptstadt, er werde die Engländer aus der Halbinsel verjagen, und Zaragoza, Valencia und Sevilla zur Unterwerfung zwingen gleich Madrid. Er bewillige allen Amnestie; nur zehn Spanier neme er davon aus: die Herzoge von Infantado, Hijar, Medina Celi und Ossuna; den Marques Sta. Cruz; die Grasen Fernan Millez und Altamira; den Fürsten von Eastel Franco; Don Pedro Cevallos und den Bischof von St. Ander. Diese erklärte er für vogelfrei. Am 20ten Dec. vereinigte er das bisher von Ney ge- fürte Corps wider mit den Garden und der Reserve. Vic- tor war in Toledo; seine leichte Cavallerie schwärmte schon an der Sierra Morena. Lefebvre's Corps war in Talavera gegen Portugal hin gerichtet. Die früher aus Portugal nach Frankreich transportirten Truppen Junot's waren nun nachgerükt und vereinigten sich mit Soults Armeecorps am Carrion, um wie es schin gegen Galicien vorzudringen. Iunot selbst löste Moncey ab, um dessen Corps wie es schin gegen Valencia zu füren, wa'rend daß früher beim Beginne des Feldzuges noch an der spanischen Grenze ste- hende Corps unter Mortier gegen Zaragoza vorrükte, dessen Belagerung in höchster Instanz Lannes leiten solte. In Catalomen war die ganze Zeit über ein besonderer Heer- teil beschäftigt gewesen. Das Ganze dieser Armee bildete eine furchtbare Macht von 330,000 Man *), die wenn der Krieg unter gewönlichen Umständen gefürt worden wäre, ') Darunter waren 213,000 Franzosen; der Rest bestund aus Deut- schen, Italienern und Polen.

6. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 561

1845 - Halle : Anton
561 Abteilungen am 26ten bereits in Tordesi'llas an. Seine übrigen Truppen waren an diesem Tage in Valladolid und Rio ftco — als er aber in Valderas ankam, erfur er, daß sich die englische Armee sofort über die Cea und Esla nach Galicien gewendet habe. Es war inzwischen Tauwetter ein- getretcn; die englische Armee behielt einen bedeutenden Vor- sprung auf Coruña, und Napoleon, daran verzweifelnd, daß er sie auf dem Marsche zum Schlagen bringen könne, überließ ihre weitere Verfolgung dem Marschal Soult, nachdem er am Iten Jan. 1809 Astorga bcsezt, und hier sein Armeecorps concentrirt hatte. Nachrichten, die ihm den nahen Ausbruch eines Krieges mit Oestreich warnemen ließen, machten seine Anwesenheit auf anderen Seiten notwendig. Er gieng nach Madrid zurük. Soult holte die englische Armee zwar am 16ten Jan. in Coruña ein, konte aber ihre Einschiffung nicht hindern, die noch erkämpft ward. Wärend dieser Schlacht von Corutla, traf eine Kanonenkugel Sir John Moore so auf die linke Schulter, den Oberarm und die Rippenwölbung, daß leztere ganz eingedrükt, der Arm fast von Leibe gerißen, die Schulter zerschmettert ward. Die Wunde war tödlich, und er überlebte sie nur wenige Stunden, noch mit dem Bewusrsein, die Feinde zulezt zu- rükgewisen zu haben. Als Napoleon früher Madrid zur Ucbergabe genötigt hatte, antwortete er auf den Wunsch der Einwoner, König Joseph möge zuriikkeren, daß dies erst geschehen werde, wenn die Stadt Madrid hinlängliche Garantien für ihre Gesinnung gebe. Nun waren Unterzeichnungen in den ver- schidencn Teilen der Stadt begonnen worden und 28,600 Familienväter hatten an Eides stat durch ihre Unterschrift versichert, sie wünschten aufrichtig des Königs Rükker. Napoleon war aber noch auf seinem Feldzuge gegen Moore in Valladolid als Abgeordnete aller Corporationen von Ma- drid ankamen, dies Resultat zu berichten, und nochmals um Joseph zu bitten. Dieser kerte nun von Burgos, wo er wärend der lezten Kriegsbegebenheiten gewesen war, zu- rük, und zog von 5 — 6000 französischen Gardesoldaten begleitet am 23ten Januar in Madrid ein als König, wä- Leo's Lehrb. d. Universalg. Bd. V. (2tc Auflg.) 36

7. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 574

1845 - Halle : Anton
574 talonien vereinigt, und etwa ebensovil unter Caro, Roma- nas Bruder, in Valencia. Vorster und Balesteros hatten jn Galicien und Asturien etwa 18,000 Man beisammen; der Herzog del Parque etwa 7000 bei Ciudad Rodrigo. In der Sierra Morena, in der Nachbarschaft von St. Ele- na und Carolina waren etwa 26,000 Man unter Venegas ; in Estremadura unter Cuesta etwa 38,000 Man. Noch hiel- ten sich frei für die Sache der Patrioten auf der einen Seite (im Gebiete der Armee des rechten Flügels, wie man die von Catalonien, Aragouien und Valencia nante) die Vestungen Gerona, Hostalrich, Lerida, Mequinenza, Lar- ragona, Tortosa, Valencia, Cartagena und Alicante, so wie im Centrum die Vestungen Cadiz und Badajoz, und auf der anderen Seite (im Gebiete der Armee des linken Flügels) Ciudad Rodrigo, Coruna und Ferrei. Fast liberal aber waren die Anfürer unter sich und mit den Junten zerfallen, und die spanischen Armeen noch eben so unbrauch- bar für geordnete Fettzüge wie vom Anfänge. Demohnerachtet war klar, das Plateauland Spaniens ließ sich den Franzosen entreißen nur durch einen Waffen- kampf, und so schikte sich Wellesley an, aus Portugal am Tajo heraufzudringcn, und auch die spanischen Armeen des Ceni rums und des linken Flügels zu einer Centralbewegung auf Madrid zu vereinigen. Wellesley zog seine englische Ar- mee nebst einigen portugisischen Truppen in Alcantara zu- sammen; Cuesta ebenso in Badajoz was unter seinen Be- felhen stund. An der Grenze der Provinzen Estremadura und Toledo vereinigten sich Cuesta's und Wellesley's Heere in der Nähe von Almaraz. Es waren zusammen sechzig- tausend Man. Ein Detachement englischer, von Spaniern und Portugisen freilich nur schwach (mit 4000 Man) ver- stärkter Truppen, was Wellesley Sir Robert Wilson über- geben hatte, folte von Norden auf Madrid hin Vordringen und den linken Flügel der Hauptarmee decken, wärend Venegas aus der Sierra Morena gegen Madrid hin vor- zudringen hatte. Allein die Centraljunta,' obgleich sie den Plan im Ganzen gebilligt hatte, war nun unter der Hand der Meinung, Wellesley und Cuesta hätten allein hinrei-

8. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 11

1908 - Berlin : Voss
— 11 — Die Wassertiefen der großen Bucht von Kiautschou wurden im Jahre 1863 durch Engländer vermessen. Im Jahre 1869 besuchte Professor Freiherr von Richthofen die Provinz Schantnng und er- kannte die Bedeutung der Bucht, ohnje sie jedoch selbst gesehen zu haben. Tie maßgebende Erkundung fand dann im Mai 1897 durch den Marine-Baurat Frauzius statt. Seitdem die Deutsche Regierung im Prinzip beschlossen hatte, einen Hasen an der chinesischen Küste zu erwerben/) als Stützpunkt für den rapide zunehmenden Handel, wurden auch die Amoy- und die Samsah-Bucht hierfür in Aussicht genommen. Beide würden als Marine-Stationen brauchbar gewesen sein, konnten auch schneller für diesen Zweck aptiert werden, als die übermäßig große Bucht von Kiautschou, sie entbehrten aber eines für den Handel verwertbaren und genügend zugänglichen Hinterlandes. Dies war bei Kiautschou in günstiger Form und Beschaffenheit gegeben. Das Vorhandensein von großen Kohlenfeldern und die auf über 20 Millionen geschätzte, von Landwirtschaft und Seidenbau lebende Bevölkerung der großen Halbinsel-Provinz gaben Aussicht, daß die gewählte Station kommer- ziell zu verwerten sein würde. Tie Besitzergreifung fand ohne Blutvergießen am 14. November 1897 statt8) durch ein Landungs-Korps vou 30 Offizieren 687 Manu des Geschwaders uuter Contreadmiral von Diederichs, bestehend aus deu Schiffen „Kaiser", „Prinzeß Wilhelm" und „Cor- moran''. Tie chinesische Garnison unter General Chang, 1600 bis 2000 Mann stark, räumte Tsiugtau binnen 3 Stunden und zog sich auf 2 Meilen in das Innere zurück. Zur Sicherung des Besitzes wurden sogleich von Deutschland 1400 Mann Marine-Jnfanterie und Artillerie, sowie Mitte Dezember die Kreuzer-Divisiou unter Prinz Heinrich von Kiel abgesandt. Eine weitere Aktion war aber nicht erforderlich, da sich die Chinesische Regierung nach einigem Zögern am 6. Märtz 1.898 bereit fand, einen Pachtvertrag abzuschließen: „Die kaiserlich Chinesische Regierung, um den berechtigten ') Die Chinesische Regierung wurde entgegenkommend erst nach dein ihr im Sommer 1895 gegen Japau geleisteten Dieust, 8) Aus Anlaß der Ermordung der Missionare Ries und Heule in Schau-- tuug. Lihuugtschaug hatte die Bucht Deutschland zugesagt, gleichzeitig aber auch Rußland, in der Hoffnung einen Konflikt zwischen den beiden Mächten herbeizuführen.

9. Die neuere Zeit - S. 183

1872 - Coblenz : Baedeker
183 Joseph Bonaparte, König von Spanien. §. 45. Krone zu entsagen, die er seinem Bruder Joseph verlieh, dessen bisheriges Königreich, Neapel, Murat erhielt. Das erle- digte Grossherzogthum Berg ward für den Kronprinzen von Holland bestimmt. Die ganze Nation ergriff sofort mit grosser Erbitterung die Waffen gegen den ihr hinterlistig aufgedrungenen König, der sich vergebens durch eine neue, im Auslande (in Bayonne von einer sog. Generaldeputation) berathene, Verfassung auf dem Throne zu befestigen suchte. Während im Norden die Festung Zaragoza den Mittelpunkt eines energischen Widerstandes bildete, ward im Süden ein französisches Heer (unter Dupont) umzingelt und gefangen genommen. Völlig entmuthigt verliess König Joseph mit der französischen Armee die kaum (erst vor 11 Tagen) be- tretene Hauptstadt und zog sich hinter den Ebro zurück. Bald ward auch in Portugal Junot von den unter Wellesley gelande- ten Engländern geschlagen und kehrte in Folge einer Capitula- tion mit seinem Heere auf englischen Schiffen nach Frankreich zurück. Während in Spanien eine aus den verschiedenen Provinzial- j unten gebildete Centraljunta (in Aranjuez) sich der Verwaltung bemächtigte, rüstete Napoleon, dem Kaiser Alexander I. bei einer persönlichen Zusammenkunft zu Erfurt für den Fall eines Krieges mit Oesterreich Beistand versprochen hatte, ein furcht- bares Heer (250,000 M.) aus allen von ihm abhängigen Län- dern, um seinen Bruder nach Madrid zurückzuführen. Er selbst rückte mit der Hauptmasse vom Ebro aus unter siegreichen Gefechten nach Madrid* vor, während sein General St. Cyr Ca- talonien und Aragonien bis auf das einzige Zaragoza eroberte. Nach Uebergabe der Hauptstadt kehrte Joseph (gegen seinen eigenen Willen) dahin zurück, Napoleon aber eilte nach Frank- reich zurück, weil ein neuer Krieg mit Oesterreich (s. §. 47) drohte. Als auch die von Palafox mit grossem Verluste (54,000 Mann) vertheidigte Festung Zaragoza gefallen war (20. Febr. 1809) und die französischen Heere siegreich sowohl gegen An- dalusien als in Portugal vordrangen, verordnete die Centraljunta (jetzt in Sevilla), nach Versprengung ihrer regelmässigen Truppen, die Bildung von Guerrillas, schloss einen Vertrag mit England und erklärte die überseeischen Colonien für gleichberechtigt mit

10. Theil 4 - S. 365

1813 - Leipzig : Hinrichs
Spanien. 365 Das erste wichtige Ereigniß war die Schlacht bei Medellin am 28 März 1809, welche der Marschall Victor, der am 18 Marz über den Tajo gegangen war, gegen den General Cuesta gewann. Jedes Heer war unge- fähr 20,coo Mann stark. Die französischen Nachrichten nannten 6—7000 Todte, 3000 Gefangene, 30 Kanonen uni) 12 Fahnen als Früchte dieses Sieges, den die Franzosen blos mit einem Verluste von 40 Todten und 408 Verwun- deten erkämpft zu haben versicherten. Unterdessen hatte Großbritannien dem Generale Wek- les ley, der von Portugal aus, unterstützt von den Portu- giesen, vordrang, den Befehl Zu offensiven Operationen gege- den, um in Verbindung mit Cuesta gegen Madrid vorzu- dringen. Wellesley halte seine Truppen bei Alcantara concentrirt; Cuesta stand in der Nähe von Badajoz. Die Franzosen glaubte man im nördlichen Spanien durch Ro- manas Armeecorps beschäftigt. Cuesta, verstärkt durch Truppen aus Andalusien, Grenada und Murcia, zog über Lruxillo gegen Almaraz, wo er sich mit Wellesley vereinig- te, der von Alcantara den Tajo hinabgegangen war. Zu. gleicher Zeit rückte darauf der englische General Wilson mit einem aus Britten und Portugiesen bestehenden Corps in Estremadura cin, und zog auf der von Placentia nach Madrid führenden Straße vorwärts. Wellesley comman-« dirte das Centrum, Cuesta den rechten, Wilson den linken Flügel. Der spanische General Venegas, der von der Sierra Morena sich näherte, sollte bei der Expedition mit- wirken. Dieser Heeresmasse ging König Joseph mit den Marschällen Ionrdan und Victor, und den Generalen Sebastiani und Dessolles entgegen, während dermar- schall Morti er mit einem Theile seines Armeecorps von Avila her sich in Marsch setzte, um den General Wilson anzugreifen. Der Kampf begann schon am 26 Iuly durch einen Angriff der Franzosen auf Cuestas Truppen bei Tor- rijos, die sich nach dem linken Ufer der Alberche zurück- zogen. Die Schlacht selbst wurde in Neukastilien bei Tala-
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